AutoCult Citroen Traction Avant 11 BL Spohn (1948) (Frankreich/Deutschland)

Über das Original

Französisch-deutsche Beziehung

Als nach Ende des Zweiten Weltkriegs der Schwiegersohn der Dame mit den Initialen V.D.B. einen Citroën Traction Avant 11 BL in der Scheune wiederentdeckte, war der Wagen schon lange Zeit ungenutzt herumgestanden. Antonin Castor hieß der Mann und führte eine Werkstatt namens `La Rose des Ventes` am Ortsende von Fayl-Billot. Zu seinem Leidwesen wurde er in den Militärdienst einberufen - in die 1. Armee von General Lattre de Tassigny. Sein Wehrdienst führte ihn nach Deutschland und hatte dort im Rahmen der französischen Besatzungsregierung zu agieren, er wurde der Abteilung C.R.A.S. zugeteilt. In dieser Eigenschaft dürfte er in Verbindung mit der Firma Karosseriebau von Hermann Spohn in Ravensburg gekommen sein, die für C.R.A.S. Arbeiten ausführte - vermutlich Instandsetzungsaufträge für Autos.

Antonin Castors brachte den Traction Avant 11 BL nach Ravensburg und ließ sich die Serienkarosse durch ein nach eigenen Vorstellungen umgesetztes Blechkleid ersetzen.

In den Jahren 1948/49 soll der Citroën in der Ravensburger Werkstätte an die Anforderungen des Franzosen angepasst worden sein und auch ein einachsiger Anhänger im passenden Styling zum Wagen entstand zu dieser Zeit.

Die Geschichte, die bis dahin so gut überliefert ist, verblasst dann jedoch jäh. Es ist nicht mehr gewiss, ob Antonin Castor seinen Wagen überhaupt nutzte und wenn, wie lange. Gemäß dem aufgefundenen Zustand etliche Jahrzehnte später kann lediglich gesagt werden, dass der Spohnsche Citroën über einen langen Zeitraum - wohl sogar einen sehr langen - ohne jegliche Beachtung Wind, Wetter und vielleicht auch Diebstahl ausgeliefert war.